Verwenden des CLI-Befehls „certificate“
Verwenden Sie den CLI-Befehl certificate
, um ein signiertes Zertifikat passend für den Servernamen oder einen Domain Name System- (DNS-) Namen für eine vollständig sichere SSL-Verbindung mit FileMaker Server zu erstellen.
FileMaker Server wird mit einem Standardzertifikat geliefert, das auf dem Datenbank-Server installiert ist, und einem Stammzertifikat, das mit der FileMaker Pro- und FileMaker Go-Software geliefert wird. Stellen Sie bei Verwendung dieses Zertifikats sicher, dass das Server-Zertifikat auf dem Rechner installiert ist, auf dem der Datenbank-Server ausgeführt wird, und das Client-Zertifikat auf den FileMaker Pro- und FileMaker Go-Clientcomputern installiert ist.
Sie können den Befehl certificate
verwenden und ein signiertes Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle anfordern, das zu Ihrem speziellen Servernamen bzw. DNS-Namen passt. Eine Zertifizierungsstelle erteilt digitale Zertifikate, die einen öffentlichen Schlüssel und die Identität des Eigentümers enthalten. Wenn Sie die Zertifikatanforderung erstellen, wird für den öffentlichen Schlüssel ein entsprechender privater Schlüssel generiert.
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Verwenden Sie den Befehl
certificate create
, um eine Zertifikatanforderungsdatei zu erstellen, die Sie der Zertifizierungsstelle senden (serverRequest.pem), sowie eine verschlüsselte private Schlüsseldatei, die vom Befehlcertificate import
verwendet wird (serverKey.pem). -
die verschlüsselte private Schlüsseldatei: serverRequest.pem
Reichen Sie die serverRequest.pem-Datei an die Zertifizierungsstelle über den von der Zertifizierungsstelle angegebenen Prozess ein.
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die verschlüsselte private Schlüsseldatei: serverKey.pem
Der Befehl
certificate import
kombiniert diese Datei mit der von der Zertifizierungsstelle an Sie zurückgesendeten Zertifikatdatei. -
Verwenden Sie den Befehl
certificate import
, um eine eigene Server-.pem-Datei zu erstellen. Diese eigene Server-.pem-Datei kombiniert die Zertifikatdatei, die Sie von der Zertifizierungsstelle zurückbekommen, mit der verschlüsselten privaten Schlüsseldatei, die durch den Befehlcertificate create
erstellt wurde.
Der Befehl certificate create
erstellt zwei Ausgabedateien:
Hinweis Verwenden Sie bei der Erstellung einer Serveranfrage ein Verschlüsselungspasswort für einen privaten Schlüssel. Zum Beispiel: certificate create --keyfilepass beispielGeheimesPasswort
Hinweis Um Informationen in die Datei serverkey.pem zu schreiben, müssen Sie über Administratorrechte verfügen. Wenn Sie nicht über Administratorrechte verfügen, erzeugt Windows, macOS bzw. Linux einen Fehler. So verhindern Sie diesen Fehler:
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Windows (nur FileMaker Server): Öffnen Sie das Befehlszeilenfenster über Als Administrator ausführen.
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macOS oder Linux: Authentifizieren Sie sich als sudo, um Befehle als Superuser auszuführen.
Format
fmsadmin certificate create Servername
fmsadmin certificate create Betreff
fmsadmin certificate import Zertifikatdatei
Optionen
Servername | Betreff
Servername
oder Betreff
ist für den Befehl certificate create
erforderlich.
Servername
ist der Wert, den Clients verwenden, um bereitgestellte Dateien mithilfe des FileMaker-Netzwerkprotokolls fmnet zu öffnen.
Wenn FileMaker Pro-Clients zum Beispiel fmnet:/salesdbs.mycompany.com/vertrieb
(nur FileMaker Server) oder claris:/salesdbs.mycompany.com/vertrieb (Claris Server) verwenden, um die bereitgestellte Datenbank „Vertrieb“ zu öffnen, verwenden Sie folgenden Befehl zusammen mit salesdbs.mycompany.com als Servername:
fmsadmin certificate create salesdbs.mycompany.com --keyfilepass beispielGeheimesPasswort
Betreff
kann verwendet werden, um weitere Informationen als nur den Servernamen mit einzuschließen. (Einige Zertifizierungsstellen erfordern zusätzliche Informationen.) Betreff
verwendet die gleiche Syntax wie das Argument im Befehl openssl req [-subj arg]
:
-
Bei
Betreff
wird nicht zwischen Groß-/Kleinschreibung unterschieden. -
Betreff
muss als/typ0=wert0/typ1=wert1/typ2=...
formatiert sein, wobei jedestyp=wert
-Paar ein Attributtyp und Wert für einen relativen eindeutigen Namen ist. -
Verwenden Sie den umgekehrten Schrägstrich (\), um Sonderzeichen einzuleiten.
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Verwenden Sie doppelte Anführungszeichen, um die Betreff-Zeichenfolge zu umschließen, falls sie Leerzeichen enthält.
Um zum Beispiel den allgemeinen DNS-Namen „salesdbs.mycompany.com“ und den Länderwert „US“ zu verwenden, verwenden Sie den folgenden Befehl:
fmsadmin certificate create /CN=salesdbs.mycompany.com/C=US --keyfilepass beispielGeheimesPasswort
Das folgende Beispiel zeigt zusätzliche Attribute, die über die Option „Betreff“ angegeben werden können:
fmsadmin certificate create "/CN=ets-srvr.filemaker.com/O=FileMaker DBS Test/C=US/ST=California/L=Santa Clara" --keyfilepass beispielGeheimesPasswort
Optionen
Zertifikatdatei
Zertifikatdatei
ist erforderlich für den Befehl certificate import
.
Zertifikatdatei
ist der vollständige Pfadname für die eigene SSL-Zertifikatdatei, die Sie von der Zertifizierungsstelle erhalten haben. Sie können einen absoluten oder einen relativen Pfadnamen verwenden.
Wenn die Zertifikatdatei zum Beispiel unter c:\Dokumente\signedCertificate.crt gespeichert ist, verwenden Sie folgenden Befehl:
fmsadmin certificate import c:\Documents\signedCertificate.crt
Der Befehl certificate import
kombiniert die signierte Zertifikatdatei mit der Datei serverKey.pem und erstellt eine Datei serverCustom.pem. Die Datei serverCustom.pem wird im CStore-Ordner erstellt:
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Windows (nur FileMaker Server): [laufwerk]:\Programme\FileMaker\FileMaker Server\CStore\serverCustom.pem
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macOS (nur FileMaker Server): /Library/FileMaker Server/CStore/serverCustom.pem
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Linux (nur FileMaker Server): /opt/FileMaker/FileMaker Server/CStore/serverCustom.pem
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Linux (Claris Server): /opt/Claris/Server/CStore/serverCustom.pem
So verwenden Sie den Befehl certificate import
:
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Windows (nur FileMaker Server): Sie benötigen Administratorrechte für den Ordner CStore.
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macOS und Linux: Sie benötigen Lese- und Schreibberechtigung für den Ordner CStore.
Nachdem Sie den Befehl certificate import
verwendet haben, müssen Sie den Datenbank-Server neu starten. Wenn nach einem Neustart der Datenbank-Server serverCustom.pem nicht findet, verwendet er die server.pem-Standarddatei.